23. Oktober 2014

herbst

"stell dir vor, wir wären alleine hier." ihre zarten rosa lippen zogen seinen blick in ihren bann. "was würdest du tun?"
sie sah ihn an, in seine tiefbraunen augen, seine langen wimpern blinzelten sie an.
sein blick glitt über sie hinweg, weit in die welt hinein. der weg, voll mit orangefarbenen blättern, gesäumt von den bäumen, die sie verloren. ein eichkätzchen huschte von einem baum zum nächsten. zwei rote blätter segelten sanft zu boden. der kleine junge mit seiner grünen strickmütze tobte mit seinem hund durch die wiese. eine junge frau lief ihm nach. er stellte sich vor, dass es die schwester von dem jungen war. er stellte sich vor, die brezel in ihrer hand wäre noch warm.
seine augen streifen den kaffeeverkäufer mit seinem wagen. drei burschen standen bei ihm und lachten.
ein pärchen ging durch den park, händchen haltend und hatten nur augen füreinander.
er lächelte.
"ich würde einfach nur hier sitzen und all die schönheit um uns genießen. siehst du da hinten? die vielen bunten blätter, die vom wind herumgewirbelt werden. meine mutter hat mir früher immer erzählt, wenn die blätter im herbst im kreisel fliegen, ist eine fee da."
"wie schön."
sie stieß ihr weinglas gegen seins. der saft schwappte fast über den rand. "auf die fee", wisperte sie.
"möchtest du wissen, was ich noch tun würde, wenn wir allein hier wären?" die antwort ließ nicht lange auf sich warten.
er griff in seinen rucksack unter der bank und überreichte ihr einen brownie. sorgsam eingepackt in papier, mit kleinen roten herzen verziert.
"danke" sie nahm ihm und schnupperte daran. "hmm, schokolade"
ihr lächeln ließ die zeit stehen bleiben.
"wenn hier keiner wäre, außer uns, würde ich das tun..."
vorsichtig nahm er ihre hand und hauchte einen kuss in ihre handfläche. schüchternheit lag in seinem blick. und verlangen.
der wind wehte ihre blonden haare in ihr gesicht. ihr duft umnebelte ihn.
er kam näher. schob eine haarsträhne hinter ihr ohr.
"ich habe so etwas noch nie gemacht" flüstert er.
noch näher.
näher.

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18. September 2014

kleine Momente

Als kleines Mädchen hatte ich den Wunsch, einmal Autorin zu werden. Ich wollte allen meine Geschichten erzählen. Und das will ich noch heute. Ich habe diesen Traum noch nicht aufgegeben. Ich habe sehr viele Träume und meine Zukunft ist noch ungewiss. 
Gerade habe ich etwas gefunden, das ich schon lange vergessen hatte. Auf meiner Festplatte finden sich so einige Überbleibsel und Erinnerungen, die mich lachen und schmunzeln lassen, und nachdenken. Hier ist was kurzes vom April 2012. 



Liebesgeschichten passieren jeden Moment. Verpass nicht dein Abenteuer, wenn du hinaus gehst. Sei immer bereit, dass jemand dein Leben verändert. 

KLEINE MOMENTE


Was soll ich bloß anziehen?
Ich betrachtete mich im Spiegel. Schon seit einer halben Stunde stand ich da und sah mich an. Ich fuhr mir mit der Hand durch meine langen schwarzen Haare.
Ach komm, June, du gehst auf keine Gala. Irgendwas muss ich doch hier haben, dass ich anziehen kann.
Ich durchwühlte noch einmal meinen Schrank und legte vier Kleider heraus, die vielleicht in die engere Auswahl kommen könnten. Gerade als ich das Grüne mit den gelben Punkten anziehen wollte, klingelte mein Handy.
Ich schmiss das Kleid zurück auf mein Bett und rannte zu meiner Kommode hinüber. Irgendwo hier musste das Handy doch sein. Ich schob Bücher, Schulsachen und getragene Klamotten hin und her und fand das Telefon schließlich unter einem Stapel Mädchenmagazinen.
„Ja?“ fragte ich gestresst.
Am anderen Ende der Leitung fragte Connie‘s Stimme: „Na, Süße, ich wette, du stehst noch in Unterwäsche vor deinem Spiegel.“
Wie konnte sie so etwas nur immer wissen? Es war, als würde sie in meinen Kopf schauen können.
„Ja“, nuschelte ich. „Und was gibt’s?“
Ich konnte sie lachen hören. „Ich wollte mich nur kurz melden. Und dann wollte ich noch wissen, wo genau wir uns jetzt nachher treffen? Oder soll kurz noch vorbei kommen und dir etwas zum Anziehen aussuchen?“
„Haha, sehr witzig. Ich kann mich auch selbst anziehen. Ich weiß nur noch nicht, was ich will.“ Ich musste grinsen.
„June, das ist ein Musikfestival, keine Modenschau. Also zieh dir etwas Normales an, sommerlich, aber keines von deinen Haute Couture Kleidern.“
Ich warf einen Blick hinüber zu meinem offenen Schrank, dann zu meinem Bett, wo die vier Kleider lagen. Connie hatte Recht. Alle Kleider waren viel zu chic, um sie zu einem Festival anzuziehen, wo wir mit Sicherheit im Gras sitzen würden und eine halbe Dose Bier in den Haaren kleben haben würden. Dafür waren die meisten meiner Kleider zu schade.
„Okay, aber ich möchte gut aussehen für das Blind Date. Oder hat er sich umentschieden? Wie war noch gleich sein Name? Mark, Mick?“
„Mike. Nein, er kommt, aber wirklich, ein ganz schlichtes Kleid tut es auch. Du kannst ja etwas Spezielles mit deinen Haaren anstellen oder dir ein ausgefallenes Make-Up einfallen lassen. Das kannst du doch so gut.“
Ich konnte sie beinahe Lächeln hören.
Ich öffnete eine andere Tür des Wandschrankes und beförderte drei andere Kleider zutage, alle ohne Glitzer, Pailletten, Spitze oder aufwendige Schnitte. Trotzdem waren sie alle drei sehr schön.
„Das Blaue mit der grauen Schleife, das Gelbe mit dem schwarzen Muster oder das Pinke? Du weißt schon, das mit den weißen Seiden-Einsätzen am Saum“, fragte ich sie.
„Hmm. Nimm das blaue. Das hast du so selten an, ich liebe es so.“
Ich nahm das hellblaue Kleid und schlüpfte hinein. Dabei hatte ich einige Schwierigkeiten, nicht das Handy fallen zu lassen.
„Okay, danke. Also sehen wir uns dort?“ wollte ich noch wissen.
„Ja, in einer Stunde bei der kleinen Baumgruppe?“
Ich nickte, bis mir einfiel, dass sie das ja nicht sehen konnte. Schnell sagte ich ein „Ja, bis dann, Kuss“ und legte auf. Ich warf das Handy aufs Bett und zog den Reißverschluss von meinem Kleid zu.
Der Stoff fiel in leichten Wellen und ich strich mit meiner Hand über die Schleife unter der Brust. Connie hatte Recht, ich trug diesen Schatz viel zu selten. Aber vielleicht wird es ja mein Glücksbringer heute.
Bei dem Gedanken musste ich laut auflachen. Glück. Das brauchte ich wirklich einmal.
Ich betrachtete mich im Spiegel. Warum bekommen es alle Mädchen hin, einen Freund zu haben, nur ich nicht?Ich hatte noch nie eine Beziehung. Ich wusste, dass ich oberflächlich dachte, aber ich konnte es nicht abstellen. Ich wünschte mir so sehr, jemanden zu haben, der mich liebt und den auch ich liebte. Connie sagte immer, dass es nicht schlimm ist und dass ich meinen Traumprinz noch treffen würde, aber ich wartete nun schon beinahe achtzehn Jahre auf diesen Tag.
Ich schüttelte den Kopf. Es wird schon klappen.
Ich warf einen Blick auf meine zerzausten Haare. Ich werde sie hochstecken.
Bewaffnet mit Kamm, Lockenstab, Bobby-Pins und Haarspray ging ich zu meinem Schminktisch mit dem großen Spiegel. Ich drehte meine Haare zu einem lockeren Dutt und ließ ein paar Strähnen vorne heraushängen. Ich lockte sie ein wenig und befestigte alles mit ein bisschen Spray. Ich liebte meine Haare. Man konnte so viel mit ihnen anstellen und den perfekten Style zu jedem Outfit erstellen. Abgerundet wurde das Ganze noch von meinen individuellen Looks, die ich mit meiner Make-Up-Sammlung zauberte.

Connie wartete schon auf mich. Sie saß auf einem niedrigen Ast, neben ihr Jacob, ihr Freund. Und unten am Stamm lehnte ein Junge mit blonden Haaren, Mike, wie ich mir dachte. Er sieht gut aus. Auf seine Weise.
Connie sprang von dem Baum und hielt ihr flatterndes Kleid fest. Sie umarmte mich zur Begrüßung. „Du siehst umwerfend aus.“
Ich musste lächeln. Sie machte mir oft solche Komplimente, aber es freute mich jedes Mal aufs Neue.
Sie winkte dem blonden Jungen.
„Das ist Mike. Mike, das ist June.“
Mike kam auf uns zu und streckte schüchtern seine Hand aus. Ich schüttelte sie. Ich kam mir ein bisschen doof vor dabei. Ich gab sonst nie jemandem die Hand.
„Hallo. Ich bin ein Freund von Jacob.“
Ich nickte. „Hi. Ich bin eine Freundin von Connie“, sagte ich lachend.
Die Situation war einfach zu komisch.
Da mischte sich Jacob ein. „Wie wäre es, wenn wir uns mal etwas zu trinken holen und dann zur Bühne gehen. Ich für meinen Teil bin hier, um Musik zu hören.“
Alle lachten.
„Ja, gehen wir“, sagte auch Mike. Er legte seine Hand sanft auf meinen Rücken und schob mich vorwärts. Ich fand die Geste unheimlich süß.
„Und woher kennst du Connie?“, fragte er mich.
Ich sah nach vorne, wo Connie und Jacob Hand in Hand gingen.
„Ich kenne sie schon fast mein ganzes Leben. Ich habe sie damals mit Schlamm beworfen, im Kindergarten. Sie sich dann gerächt, indem sie einen Kübel kaltes Wasser über mich gekippt hat. Wir haben damals drei Tage nicht miteinander gesprochen, aber dann beim Mittagessen hat sie sich zu mir gesetzt und sich entschuldigt. ich hab mich dann natürlich auch entschuldigt und seitdem sind wir quasi beste Freundinnen. Manchmal sind wir wie eine Person.“
Er lächelte mich an.
„Und woher kennst du Jacob?“
„Oh, wir sind uns erst vor ein paar Wochen begegnet. Er ist im selben Studiengang wie ich und hat einmal versehentlich mein Wasser über meine Mitschrift gekippt, sodass man nichts mehr lesen konnte. Als Wiedergutmachung hat er mich dann am Abend in seine Lieblings-Bar mitgenommen und mir jeden Drink gezahlt.“
„Das sieht ihm ähnlich“, sagte ich. Ich wusste nicht, was ich weiter sagen sollte und auch Mike schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
Jacob rettete uns, indem er fragte, was wir trinken wollten.
„Nichts, danke“, sagte ich.
Mike nahm sich ein Heineken. 
Pfui.

Wir gingen langsam über die Wiese zur Bühne. Man konnte schon die Musik hören. Laut und eindeutig nicht mein Geschmack. Hoffentlich kommt nachher eine andere Band.
Connie sah mir in die Augen und wusste sofort, was ich dachte. „Ich glaube, die hören bald auf. Wie findest du Mike?“
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Ja, weiß nicht.“
Ich sah zu ihm hinüber. Er sagte gerade etwas zu Jacob, der dann zu uns herübersah. Schnell wandte ich meinen Blick ab.
„Er ist nicht dein Typ oder?“, hakte sie nach.
Ich deutete ein Kopfschütteln an. „Am Anfang fand ich ihn schon süß, aber nach dem einen Gespräch vorhin. Ich weiß nicht… Ich glaube, das war ein Reinfall.“
Sie lächelte mir zu und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Das wird schon noch. Du wirst sehen, du wirst irgendwann einen richtigen Traumtyp finden. Das weiß ich.“
„Ich will es auch wissen“, sagte ich ein bisschen mürrisch. Allmählich fragte ich mich, ob ich als alte Jungfer enden würde, mit zwölf Katzen in einem riesigen Haus, die ewig von der Liebe träumen wird.
Ich musste lachen über die Vorstellung.
„Was lachst du?“, fragte Connie.
„Ich habe mir nur gerade mich vorgestellt, wie ich mit achtzig Jahren alleine in einem großen Haus wohnen werde. Und die einzigen Freunde, die ich haben werde, werden ein paar Katzen sein.“
Belustigt schaute sie mich an. „Also wir werden uns auf jeden Fall jede Woche treffen und über die Nachbarn tratschen.“
Wir lachten beide los.
„Was ist denn bei euch los?“
Mike und Jacob waren zu uns gekommen.
„Nichts.“
Jacob zog eine Grimasse. „Aah, Nichts ist so komisch. Na dann ist ja gut. Also wir wollten jetzt eigentlich mal zusehen, ob wir uns in die erste Reihe schummeln können, kommt wer mit? In zehn Minuten kommt nämlich diese eine neue Metal-Band. Mike und ich wollen sie unbedingt sehen.“
Ich warf einen Seitenblick auf Connie. Ich wusste, dass sie diese Band liebte.
„Geh schon, ich komme auch allein klar. Vielleicht spielen sie ja bei den Zelten Musik, die ich auch mag.“
Sie fiel mir um den Hals. „Danke. Du wirst jemanden finden. Mach dir deinen Spaß heute!“
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Backe und wünschte ihnen allen viel Spaß.
„Bye!“
Und schon waren sie in der Menschenmenge verschwunden.
Ich drehte mich um und schlenderte über die Wiese zurück zu den Zelten. Gedankenverloren achtete ich nicht auf meinen Weg. Ich las gerade Connie’s SMS, wo sie sich nochmal entschuldigte, dass aus Mike nichts geworden war.
Da stieß ich plötzlich mit jemandem zusammen. Ich stolperte und ließ mein Handy fallen.
„Oh, Entschuldigung“, sagte ich und hob meinen Kopf.
Ich sah in tiefbraune Augen.
Der Moment schien endlos und magisch. Und er war viel zu schnell vorbei.
Der Junge, in den ich hineingelaufen war, hielt mir seine Hand hin und half mir auf die Füße.
„Ist doch nichts passiert.“ Er hob mein Handy auf und hielt es mir hin.
Ich nahm es und stecke es in meine Tasche. Ich bemerkte, dass er dasselbe Handy hatte wie ich. Na hoffentlich hat er mir das Richtige gegeben.
Der Junge schüttelte seine hellbraunen Haare und lächelte mich an. „Ich bin Ben.“
„June. Ähm, ich gehe lieber.“
Warum zum Teufel sagte ich das? Da schickte mich das Schicksal zu diesem Traum von einem Mann und ich lief einfach weg, wie ein scheues Reh.
Er zwinkerte mir zu und drehte sich um und ging.
Ich sah ihm nach und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. Ich bin so blöd. Wieso mache ich so etwas?
Ich holte mein Handy aus der Tasche und wollte Connie von dem Vorfall berichten. Doch wie ich die Tastensperre aufhob, merkte ich, dass das gar nicht mein Handy war. Der Hintergrund zeigte nicht mich und Connie sondern eine rote Katze, die in einem Blumentopf schlief.
Na toll, jetzt hat er mir sein Handy gegeben.
Ich sah mich um, doch ich konnte Ben nirgends entdecken.
Da vibrierte auf einmal das Handy. Eine neue Nachricht. Ich tappte mit meinem Finger auf „Anzeigen“ und las: „Oops. Möchtest du dein Handy zurück?“
Also, wenn das mal keine geplante Anmache war. Ich musste grinsen.
Ich klickte auf „Antworten“: „Das wäre schon toll ;)“ -Senden.
Ich wartete nicht lange bis die Antwort kam. Ich öffnete die SMS und sah ein Bild von dem Rollercoaster-Park, der neben den Zelten aufgebaut war.
Ich lief los. Doch als ich dort ankam, konnte ich ihn nicht entdecken. Aber ich sah Kate und Jessy.
„Hey Leute, ich wusste gar nicht, dass ihr auch kommt“, begrüßte ich die beiden.
Sie nickten eifrig und Kate drückte mir eine Bierdose in die Hand. Ich stellte sie vorsichtig auf einen Tisch und sah mich noch einmal um. Doch Ben war nicht zu sehen.
„Komm, wir gehen tanzen!“, rief mir Jessy ins Ohr. Die beiden waren sichtlich angeheitert, aber ich ließ mich von ihnen zu einem Pavillon ziehen, wo ein DJ Partymusik auflegte.
Wir tanzten eine Weile, doch ich musste immer wieder an Ben denken. Er hatte keine weitere Nachricht geschickt.
„Mädels, machen wir ein Foto!“, sagte ich.
Wir posten vor der Handykamera und ich drückte ab. Es war ein wenig verwackelt, aber ich zog es trotzdem auf das Feld zum SMS-schreiben. Ich hängte noch ein Smiley dran und drückte auf „Senden“.
„An wen geht das?“, fragte Kate.
Ich schüttelte den Kopf und sie drehte sich weiter wie wild im Kreis.
Da kam eine neue SMS. „Hast du Spaß :) ?“
Ich lächelte und schickte ihm meine Antwort: „Ja ;)“
Fünf Minuten später kam eine neue Nachricht. „Finde mich dort“ Es war wieder ein Bild dabei.
Es war sehr dunkel, aber ich erkannte viele bunte Luftballons. Ich kannte den Ort. Das war beim See. Bei besonderen Anlässen machten die Kinder dort immer Luftballons fest.
Ich lief los. Unten am See sah ich alles; Die Kinder, die Luftballons, aber keinen Ben.
Da kam wieder eine SMS. Dieses Mal war es ein Video. Ich drückte auf „Play“. Es war unverkennbar die Metal-Band, zu der Connie, Jacob und Mike vorhin abgehauen waren. Ich lachte und machte mich auf den Weg zu der großen Bühne.
Suchend ließ ich meinen Blick schweifen, als mich plötzlich jemand von hinten in die Seite kniff. Ich drehte mich um, aber ich sah nur tanzende und schreiende Leute, die ich nicht kannte.
Ich lief weiter.
Da vibrierte Bens Handy wieder.
Ich öffnete ein neues Bild von der kleinen Meerjungfrauenstatue, unten am See. Wie kommt er so schnell von hier dort hinunter? Er muss ja dauernd laufen… überlegte ich.
Ich rannte zum See, ein permanentes Lächeln auf den Lippen. Ich glaube, ich bin verknallt. schoss es mir durch den Kopf.
Die Meerjungfrau war da, aber nicht Ben. Erschöpft hielt ich an und begann zu lachen. Da begann über meinem Kopf ein Feuerwerk zu leuchten. Bunte Funken schossen über den Nachthimmel und ich atmete tief ein. Es war so schön hier.
Ich machte eine neue SMS auf und schrieb: „Hast du dich versteckt? :)“ -Senden.
Ich wartete erst gar nicht auf die Antwort, sondern ging langsam zurück zum Festival, das Feuerwerk bewundernd.
Da hielt mir auf einmal jemand die Augen zu. Ich griff nach den fremden Händen. „Ben?“, fragte ich. Eine Stimme lachte. Seine Stimme.
Er nahm seine Hände von meinen Augen und ich drehte mich um.
Da war er.
Wir lächelten uns an.
Er legte einen Arm um meine Schultern und schoss noch ein Foto, dann gab er mir mein Handy zurück.
„Es ist doch verrückt, wie viel so ein kleiner Moment ändern kann“, sagte er.
Ich nickte.
Dann hoben wir beide unsere Arme in die Luft und tanzten zu der schrillen Musik, die ich so gar nicht mochte, aber das war mir in dem Moment egal. Neben mir tanzte Ben und ich hatte vielleicht jemanden gefunden, den ich lieben konnte, und der mich lieben könnte.
 
Er schlang seinen Arm um mich und wir sprangen zum Takt der Musik. Gemeinsam.



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4. September 2014

ein schritt näher zur zukunft

... oder einer zurück 

Wie ihr alle wisst, bin ich eine von der Sorte, die mit ihrem Leben noch nicht wirklich etwas Sinnvolles angefangen hat. Ich habe keine richtige Ausbildung, nur eine AHS Matura. Den Führerschein habe ich jetzt zur Hälfte. Ich muss noch einparken üben und ein bisschen mehr Routine bekommen, dann kann ich zur Prüfung antreten. Ich bin eine Büro-Telefondame/Kaffeeköchin. Ich studiere Englisch, ohne ersichtlichen Grund. Einfach, weil ich es sehr mag und ich es relativ gut kann. Aber danach stehen die Berufschancen sehr gering. 
Relativ bald nachdem ich Publizistik abgebrochen habe, kam die Idee auf, Psychologie zu studieren. Ich fand das immer schon sehr interessant, habe aber nie daran gedacht als etwas, das ich vielleicht einmal machen könnte. Aber eigentlich wäre das echt .. geil ;)

Nun ja, ich habe mich dann für den Aufnahmetest angemeldet und mir für fast 70 Euro ein Buch gekauft zum Lernen und Üben und habe Mathe gelernt (ich dachte niiiiiiiiie im Leben, ich würde je wieder Mathematik lernen, weil ich es hasse und echt grottenschlecht bin) und bin am Dienstag, den 2.9. zur Prüfung angetreten.

Leute, ich war vielleicht nervös. Es hatten sich ungefähr 5000 Leute angemeldet und nur 500 werden angenommen. Die 500 Besten. Das sind 10 Prozent. 
Den ganzen August habe ich gelernt und die Tage vor der Prüfung war ich echt nervös. 
Es sind aber nur 2073 Personen angetreten. Ich wusste, dass nicht alle kommen werden, aber dass weniger als die Hälfte auftaucht war echt heftig. Es ist ein riesiger Aufwand für die Uni und es kostet viel Geld und dann kommen einfach mal 3000 Leute nicht. Ich würde verstehen, wenn man in den nächsten Jahren eine Prüfungsgebühr bezahlen müsste.
Aber das Gute daran: Die Chancen, genommen zu werden sind jetzt etwas höher. Ein Viertel von allen Teilnehmern wird genommen. Das geht. Oh mann, ich bin immer noch nervös. Wir bekommen das Ergebnis bis 18. September und das ist noch so lange. 


Die Prüfung war ganz okay. Mein Gefühl ist ja sowieso nicht vertrauenswürdig bei sowas, aber es fühlt sich okay-ig an. Es könnte doch sein, dass ich gut genug war. Vor allem, weil ich gesehen habe, dass sehr viele bis zum Schluss geschrieben haben und nicht fertig geworden sind. Die Gespräche nachher haben auch gezeigt, dass für viele die 3,5 Stunden nicht genug waren und auch in der Facebook-Gruppe haben das nicht wenige gesagt. 
Ich bin fertig geworden. Sogar echt gut, ich hatte am Ende noch 15 Minuten Zeit über, um zu kontrollieren, ob ich auch überall eine Antwort gegeben habe. 
Die Prüfung bestand aus 3 Teilen. Einen über das Buch (mit so einem Überblick-Wissen über Psychologie und die einzelnen Richtungen und sowas...), einen über Methodik und einen Leseverständnisteil mit einem englischen Fachtext. 
Das Erste, was ich mir gedacht habe, als wir den Fragebogen bekommen haben, war "O Gott, ist das viel". 52 Seiten. Und im Blick meiner Sitznachbarin, einer sehr lieben Südtirolerin, lag ein Blick, der sagte, was ich fühlte. 
Aber ich habe einfach ohne groß nachzudenken mit dem Buch-Teil angefangen und eine Frage nach der anderen bearbeitet. Danach habe ich mir angesehen, was Methodik verlangt und mir gedacht "Nein danke" und habe den Fachtext gelesen. Der war echt interessant. Das Thema war Schlafen und wie Qualität und Länge das Gewicht beeinflussen. 
Zum Schluss war leider immer noch kein Geist erschienen, der mir von Zauberhand den Methodik-Teil richtig ausfüllt. Deswegen habe ich mich selbst daran gemacht und es war dann doch kein Drama. Wahrscheinlichkeitsrechnen war die Sache, die ich in der Schule noch am Besten verstanden habe, deswegen hatte ich hier keine gravierenden Probleme und Statistik hatte ich mir im Vorhinein auch sehr gut angesehen. 
Am Ende war ich mir bei jeder Antwort sicher. 

Und jetzt heißt es Warten. Kann jemand die Zeit vorspulen?

Ich weiß jetzt gar nichts mit mir anzufangen. Dauernd denke ich an die Prüfung, und wie kalt mir dort war und daran, dass beim Sicherheits-Check die Nieten an meinen Schuhen gepiepst haben. (Man muss nämlich durch so ein Flughafen-Sicherheitskontrollen-Ding.) 

So, was mache ich jetzt? Keine Ahnung.
Wäsche waschen, Katze füttern und vielleicht mal anfangen, meinen Kleiderschrank auszusortieren. Und generell muss ich viel ausmisten, das mach ich, das ist super. 


Am Abend kommt meine Lieblings-M und wir sehen uns gemeinsam die letzte Folge der Bachelorette an. Ich weiß noch nicht, wer gewonnen hat (ich habe mich echt angestrengt und alle Seiten deabonniert, die mir das vielleicht in Facebook sagen könnten) Mein Favorit war eigentlich Andi, bis sich herausgestellt hat, das er ein Mega-Trottel ist und jetzt bin ich doch wieder für Tim. Der ist so geil :D Oder Marvin. Weil das ist so ein Süßer. Ach ich kann mich nicht entscheiden. Aber ich glaube, dass sie Tommy nimmt... 
PS: Mit Sendungen wie Bachelor(ette), Germanys next Topmodel (oder Austrias- beginnt bald juhuu) kann man mich echt ködern, ich liebe sowas

:* und bis bald
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22. August 2014

Tagträume

Passiert es dir auch manchmal, dass du in der Arbeit vor deinem PC sitzt und eigentlich etwas tun solltest, aber du einfach nur etwas anstarrst (wie zum Beispiel das Telefon) und vor dich hin träumst? Ich glaube, jedem ist das schon passiert.
Ich kann nichts anderes, als hier sitzen und vor mich hin träumen.

Ich denke an gestern Morgen. Wie ich bei ihm geschlafen hab. Er hatte frei und mein Wecker ging um sieben. Aufstehen, Zähne putzen, Anziehen, wieder ins Bett legen. Ihn ansehen und dahinschmelzen vor Liebe. Wie er da im Bett lag, die Decke verrutscht, nur ein Socken an. Der andere lag irgendwo am Boden. Die Knie angezogen und träumend. So süß. Am Liebsten hätte ich mich an ihn gekuschelt und wäre für immer liegen geblieben.
Ich wollte ihn nicht wecken, nur damit er mich schlaftrunken anblinzelt und Tschüs sagt und sich später nicht mehr daran erinnern kann.
Ich fuhr sanft durch seine Haare und streichelte ihn zart am Rücken. Ein Bussi, oder mehr, eine liebe kleine Notiz auf einem Post-It und ich war zur Tür hinaus.

Heute ist es kalt. Meine Bluse ist nicht annähernd so warm wie seine Umarmung, nach der ich mich sehne. Nichts kann mir so sehr das Gefühl von Geborgenheit und Liebe geben wie er. Wenn er mich drückt, mir einen flüchtigen Kuss gibt und danach lacht. Wenn er seine Arme um mich schlingt und ich meine um ihn, mein Kopf auf seiner Schulter, und wir so einschlafen. Wenn er mir durch Blicke zu verstehen gibt, was er empfindet. Sein Lächeln, wenn er glaubt, ich seh nicht hin.

Das Telefon klingelt und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich stehe auf und mache mir noch einen Kaffee, dazu eine halbe Mango. Schade, dass kein Bircher Müsli mehr da ist, das war heute Früh sehr lecker. Wieder zurück auf meinem Bürostuhl versinke ich erneut in meiner kitschigen Gedankenwelt, während die kleine Yorkshire Terrier-Hündin meiner Kollegin sich auf meine Füße legt und ein Nickerchen macht.

Ich denke an heute Morgen. Als uns sein Wecker um 5 aus allen Wolken riss. Ich will noch nicht aufstehen.
Er ging sich fertig machen und ich packte ihm sein Essen ein. Zu der Marillenmarmelade meiner Mutter, die er so gerne hat.
Ich begleitete ihn zur Tür. Ein Kuss und das Versprechen, uns am Abend wiederzusehen, dann verschwindet er im kalten, dunklen Morgengrauen. An dem Versprechen halte ich fest. Das motiviert mich. In spätestens 10 Stunden kann ich ihn wieder sehen.

Mein Handy beginnt zu blinken. Eine neue Email. Ich betrachte es eine Weile, sehe das Hintergrundbild an. Schon wieder er. Überall ist er, um mich herum und in meinem Kopf. Ein Bild von ihm, wie er auf meiner Terrasse sitzt, meine Katze auf seinem Schoß. Sie putzt sich und er sieht ihr grinsend zu.
Er ist etwas ganz Besonderes.

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26. Mai 2014

verliebt

Gestern abend. Du bist im Bett gelegen, eingerollt wie ein Kind. Hattest ein flaues Gefühl, dir war nicht gut. Meinen inneren Konflikt wollte ich dir nicht auch noch zur Last legen. Soll ich nach Hause, um zu lernen, oder soll ich bleiben? Ich wusste genau, was ich wollte. Bei dir bleiben und einfach da sein. Wie das letzte Mal, als du krank warst und du dich so gefreut hast, wie ich einfach nur da war und dich umarmt habe. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte einfach bei dir sein, wie ich es immer will. Genau wie gestern. Obwohl ich eigentlich doch hätte lernen sollen. 
Wie du meine Hand genommen hast und sie gedrückt hast. Wie du mich angesehen hast. Verliebt. "Bleib da" hast du gesagt. Und ich bin geblieben. Ich konnte nicht gehen. So verliebt. "Ich will nicht, dass du gehst." - "Ich geh nicht, nein. Ich bleib bei dir." Ich hab dich auf die Stirn geküsst und du hast gelächelt. Das Lächeln, das ich so liebe. Das so schön ist. Wie kann ich da gehen? So verliebt in dich. <3

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28. April 2014

ciao.

"Schreib über mich" hast du gesagt. Letztens erst. Du sagst es öfters. Weil ich nichts mehr blogge. Weil ich nicht weiß, worüber. Über dich könnte ich noch tausend Posts verfassen. Immer gibt es etwas, das mir neu auffällt an dir. Zum Beispiel wie du diese Woche für einen Frosch gebremst hast und ihn von der Straße gelockt hast. Einfach nur lieb *_* Nur ich will nicht immer über dich schreiben. Ich weiß nicht wie das ist, wenn man immer wieder etwas über sich selbst (im Internet) liest. Ich glaube, ich würde mich unwohl fühlen. 
Und was kann ich denn noch über dich schreiben, was nicht immer die selbe Botschaft vermittelt? Im Endeffekt teile ich doch allen immer nur mit, wie sehr verliebt ich bin. So viel Liebe wie du bekommt niemand sonst von mir. 
Ich bin gerne für dich da, ich bin gerne deine Freundin. Durch dich wird die Welt ein bisschen bunter. <3

Mir fällt derzeit wirklich nichts ein, worüber ich bloggen könnte.
Uni geht voran, Führerschein zieht sich, aber ist am Weg. Meine Beziehung soll nicht das ganze Internet kennen. Genausowenig will ich im Privatleben meiner Freunde rumblubbern. 


Ich seh mir gerade Charlie und die Schokoladenfabrik an. LOL das ist so lustig. Das kleine eingebildete blonde Mädchen ist gerade zu einer Blaubeere geworden.
Ich verstehe nicht, wie man seine Kinder so dermaßen verziehen kann. Wenn ich mal Kinder hab, werden die nicht so, das ist ja echt furchtbar. Am Schlimmsten finde ich glaube ich den, der ganz am Anfang in den Schokofluss fällt. Aber eigentlich sind sie alle extremst verzogen, außer Charlie. 


Was ist eigentlich der Sinn von diesem Eintrag? Nun ja, es gibt keinen. Nichts, das ich unbedingt sagen möchte. 
Ich weiß nicht genau, was ich will. Ich schreibe den Blog sehr gerne, aber irgendwie kommt es derzeit nicht. Es gibt nichts, was ich schreiben möchte.
Ich glaube, ich lege ihn derzeit auf Eis. Nur für eine Weile, vielleicht bis zum Herbst. Eine Pause, ich glaube, das würde dem Blog gut tun. Ich will nicht halbherzige Dinge posten. Vielleicht komme ich dann ja wieder hierher zurück. Vielleicht aber auch schon nächste Woche, vielleicht habe ich dann plötzlich wieder Lust drauf. Vielleicht lade ich auch ab und zu was hoch. Wie es halt kommt. 
Ich weiß noch, wie ich drei Monate Pause gemacht habe vom Tagebuch schreiben. Es hat mich damals einfach nicht mehr gefreut. Und dann irgendwann habe ich es wieder aufgeschlagen, das Buch, und wollte so viele Dinge hineinschreiben. Das könnte dem Blog auch passieren, so stell ich mir das ein bisschen vor. 

Mein Leben bedarf an Veränderung. 
Es läuft einfach so dahin. Immer im Chaos, mal mehr mal weniger. Aber nie ist das Drama weg. Ich will etwas aus mir machen. So viele Dinge möchte ich erreichen und erleben. Und daweil bin ich überall nur am Anfang oder habe noch nicht mal damit begonnen.
Wenn etwas passiert bei mir, dann werde ich vielleicht wieder anfangen zu bloggen. 
Bis dahin sagt indianermaedchen Lebwohl, genießt das Leben, geht hinaus, lebt.!


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25. März 2014

Frühlingsgefühle

Die Musik klingt leise über die Wiese zu uns. Sanft wird sie vom Wind herübergetragen und schmeichelt unseren Ohren. 
Du drehst deinen Kopf zu mir herüber und der Anflug eines Lächelns legt sich auf deine zartroten Lippen. Das Glänzen in deinen schönen Augen ist ansteckend. Du legst deinen Arm um mich und ziehst mich näher an dich. Ich lege meinen Kopf auf deine Brust und schmiege mich an dich. Ich kann deinen Herzschlag hören. Fühlen. Du hauchst mir einen leichten Kuss auf die Stirn und streichst mit deinen langen Fingern über mein blondes Haar. Ich schließe die Augen und genieße die Zuneigung und Liebe, die du mir schenkst. Der Moment soll nie vorbei gehen. Für alle Zeit möchte ich hier mit dir liegen, auf der Wiese zwischen den Bäumen. Der klare Bach plätschert neben uns an den rosa Blümchen vorbei, die Vögel singen ihre Lieder. Das leise Rauschen des Windes, der Phil Collins über die Wiese zu uns bringt. Deine Umarmung, die mir so viel Halt gibt. Und das Gefühl, das du mir gibst, wenn du mich anlächelst und so glücklich aussiehst. Ein Gefühl der Vollkommenheit. Verliebtheit. Liebe. 




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20. März 2014

verliebtheit

ich wünsche mir manchmal, dass du einfach in meinen kopf schauen kannst. oder naja, das kriegst du mittlerweile sogar sehr oft hin, kommt mir vor. aber ich will, dass du das chaotische etwas da drin verstehst. so richtig verstehst. 
ich will das so sehr. ich will, dass du meine gefühle kennst und weißt, was in mir vorgeht, wenn ich dich lächeln sehe. das ist für mich jedes mal wie ein sonnenaufgang. und ja, ich bin kitschig und ja, das ist sehr verliebtes zeug hier. es kommt jetzt aber kein "aber". ich bin so und ich fühle so unglaubliche dinge durch dich und ich will, dass du das weißt. ich will es dir jedes mal sagen. jedes mal, wenn ich dich sehe. 
immer wenn ich kurz davor bin, dich zu treffen, nehm ich mir vor, dich damit zu überfallen. langsam würde ich es nicht hinbekommen. und dann sehe ich dich und ich bin so glücklich. und dann verlässt mich jedes mal der mut. weißt du, wie mich das eigentlich aufregt? du .. nächstes mal krieg ich es hin. du wirst schon sehen. 
mir dürfen dann nur nicht die worte fehlen. das wird sicher passieren, ich seh's schon kommen. ich werd da stehen, in deiner tür, oder wo auch immer. und ich werd dich anstarren und weiche knie kriegen und einfach nur "hallo" sagen oder sowas richtig blödes.
ich hab diese szene schon so oft in meinem kopf durchgespielt. oh mann, wie sehr ich mir wünsche, dass du jetzt hier wärst. 

<3

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13. März 2014

talking randomness

First point to talk about: this one will be my first ever post written from my mobile phone. Secondly, as you may have noticed: no german. I have never written a longer text in english. well, in fact I did it before, in school - but this is the first to be published. I do not have a particular reason for this being english. I like the idea of trying out new stuff and here we are ;)
As you may know: i study anglistics now. And so far I am extremely in love. It is so interesting and challenging.

(Warning: I don't claim this text to be written correctly when it comes to grammar and all these rules.)

Let me give you an image of me right now; I am sitting in a café, drinking hot tea, my blonde hair in a high ponytail and enjoying life. In the morning I had literature classes and after that I decided to come here and have some nice breakfast. I had a bagel with cheese, ham and salad and let me tell you: it was so freakin' delicious !!
I read a bit of the InStyle magazine (I highly recommend this one to anybody who does not want to spend so much money on fashion magazines like Vogue etc.)

Uhm.. there is not really a topic I could talk about. I am simply bored and wanted to do something. So excuse me if this post is not as informative as usual. Even though it is different and because of that you may like it as well. If anybody reads my blog.. LOL

btw look what I just found on my phone:


Well, actually I could write a lot about a special topic that seems to be coming up again and again on indianermaedchen. It is my boyfriend ;) I could tell you a lot about him and us.. but this is our life and it is not meant to be online.
You may have noticed that I write indirectly about him and my friends and  everything/body that/who affects me in any way. I like that. It gives an idea of what is on my mind and what my life is about (I hope so since this is what I want)

Darling, the way you act sometimes is not really how I expect you to. There is not much I want from you and I don't really have big expectations. I just want you to be nice and treat me the way you would want me to treat you. Lately I felt so much pressure. I know this is your aim and I don't say it is useless. But it grows and grows and, soon, I am afraid it will be too much for me. (Grammar level; I have no idea)
I just want you to think about that. You are extremely important to me and I don't want anything to happen to us.

(Takes the spoon and stirs in her tea)

My loves, I will end this now. Maybe I'll do some reading again or stalk people's instagram profiles ;)
Keep an eye open for a longer "how I experience my first weeks in university II" post like I did last semester

XOXO
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7. März 2014

Facebook und WhatsApp und die daraus entstehenden Konflikte in meinem Freundeskreis

Gemütszustand: dieses Thema betreffend SEHR genervt


Ich gebe zu, ich kenne mich rein gar nicht aus, was das Thema Facebook kauft WhatsApp angeht. Ich weiß nur eines; Deswegen irgendwie bilden sich jetzt alle in meinem Freundeskreis ein, dass das ein Riesendrama ist und alle laden sich irgendeinen Käse von Alternativ-Messenger runter. Ein paar Tage hatte ich 3 Messenger, weil die einen auf WhatsApp bleiben, die anderen haben BBM und wieder andere Telegram. 
Am Anfang wollte ich mir gar nichts von Alternative downloaden, weil der Akku von meinem Handy eh schon seeeehr unzuverlässig ist. Also nach maximal 6 Stunden kann ich mir sicher sein, dass er leer ist.
Aber - Gruppenzwang irgendwie - hab ich mir dann den BBM runtergeladen. Und an sich ist die Idee davon ja gar nicht schlecht, es ist nur leider so, dass ich damit überhaupt gar nicht umgehen kann. Und er ist des öfteren mal abgestürzt und war total langsam und das hat mich einfach genervt. Deinstalled. 

Es ist halt hier genau das Problem - weil meine Freunde (die eine Hälfte halt) auf BBM sind und wir jetzt nicht mehr in dieser Gruppe chatten können. 
Ich bin jetzt auf Telegram und WhatsApp. Meiner Meinung immer noch ein Messenger zu viel, aber was soll ich machen. Telegram ist sehr ähnlich wie WhatsApp und das spricht mich an. Diese Einfachheit, man kann es leicht bedienen und vor allem hängt es sich nicht auf. 
Ich bin immer noch der Meinung: Wenn einer was will, ruft er an oder schreibt ne SMS. Das geht immer. Es ist schade um diese Chat-Gruppe, wirklich. Aber ich will nicht immer die sein, die nachgibt. Ich will nicht immer so schwach und weich sein. So kommt man nicht wirklich zu etwas. (Fühl dich zitiert, M)
Und ich hasse es eigentlich, so zu sein. So etwas zu provozieren, oder jemanden herauszufordern. Ich bin vom Typ her einfach nicht so. Aber ich glaube langsam, dass ich so werden muss. Zumindest ein bisschen. Die Welt stellt Erwartungen an einen. Und man darf nicht immer nachgeben und weich sein. Härte braucht der Charakter, ob man will oder nicht. Und man darf auch nicht immer dein leichten Weg gehen. 

Also Leute: Ich werde mir nicht wieder BBM runterladen. Tut mir Leid, aber No. Wir können auch anders kommunizieren und ich hoffe jetzt mal wirklich, dass unsere Freundschaft nicht darunter leiden wird. Das will ich nämlich wirklich nicht. 

(side note: dieser Post kommt mir etwas verwirrt vor. Ich weiß nicht, wie ich das alles ausdrücken soll, aber ich habe das Gefühl, das muss raus. Also es muss zu euch kommen.)

Ich weiß nicht was es jetzt für alle WhatsApp-User bedeutet, dass Facebook den Messenger gekauft hat. Aber ich bin der Meinung, dass das Schwachsinn ist zu sagen, dass man jetzt Facebook und WhatsApp löscht, weil die deine Daten sammeln. Leute; Die haben eure Daten schon längst. Und wenn du dein Konto löscht, sind nicht gleich deine Daten gelöscht. Die sind dann noch ewig lange gespeichert (oder für immer, weiß nicht genau). Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es irgendwen juckt, wann du wem schreibst, was du gerade zu Abend gegessen hast, oder wann du mit deinen Mädels in welchen Club gehst. Vielleicht ist es nicht ganz so intelligent, wenn du deine Kontodaten über diesen Weg weitergibst, oder solche Dinge. 
Ich kann mir vorstellen, dass Facebook durch den Kauf von WhatsApp vielleicht auf Zahlen aus ist, um gezieltere Werbung für dich zu machen. Ich weiß nicht ob das stimmt, es könnte genauso gut totaler Quatsch sein. Aber ich stells mir irgendwie logisch vor. 

Schluss jetzt damit, ich krieg Kopfweh, wenn ich wieder über dieses ganze Diskussionen fördernde Thema nachdenke. 

Mit Verlaub; ich zock jetzt Quizduell
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21. Februar 2014

rote wolken

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3. Februar 2014

wenn man den Plan ändern muss

... Wenn er einfach über den Haufen geworfen wird, vom Universum. Wenn man mal denkt, dass es funktioniert und glaubt, einen Plan zu haben. Nein, dann sagt irgendwas oder irgendwer "So geht das nicht, liebe Silvia"
Und dann muss man schon wieder was ändern. 


Ich hatte nach ewigem Überlegen und x Millionen Bewerbungen schreiben den Plan im Kopf, bis zum Wintersemester arbeiten zu gehen. Im September werde ich die Psychologie-Aufnahmeprüfung machen (und bestehen. hoffentlich) und dann ab Oktober Psychologie studieren. 
Dann hab ich (ich geb zu, ja dieses Mal hab ich selbst entschieden, den Plan zu ändern) mich umentschieden. Mir war das Risiko zu hoch, dass ich vielleicht die Familienbeihilfe zurückzahlen muss. Und ausserdem hat es mich echt nicht gereizt, nur arbeiten zu gehen. Ich will studieren. Und eigentlich ist es dämlich, weil es auch riskant ist. Aber ich habe mich dann letztens in der Uni eingeschrieben. Für etwas cooles. 
Der Plan war, Englisch zu studieren. Die Lehramt-Version. Nur für das Lehramt braucht man ja bekanntlich 2 Fächer. Aber woher zum Teufel soll man wissen, dass man die parallel studieren muss? Ich hab das auf jeden Fall nicht rausgefunden. Vielleicht hab ich das beim vielen Lesen auch überlesen. Aber gut.
Bin ich halt in die Uni, hab meine Wartenummer aus dem Automat gezogen und gewartet. 2 Stunden. Zum Glück sind V und H vorbeigekommen, und es war zumindest für einen Teil dieser 2 Stunden nicht megalangweilig. Dann bin ich am Boden rumgesessen, hab mich mit ein paar Leuten unterhalten und Candy Crush gespielt und den Bildschirm angestarrt, der irgendwann dann meine Nummer angezeigt hat. 
Dann geh ich halt hinein und sage, ich möchte Englisch studieren. Ha denkste. Die Dame (ich weiß nicht genau.. sie war vielleicht 3 Jahre älter als ich..) hat gesagt, dass man eben Englisch Lehramt nur in Verbindung mit dem 2. Unterichtsfach studieren kann. Also hab ich spontan, ohne wirklich zu wissen, auf was ich mich da eigentlich einlasse, für English and American Studies inskribiert. Zuhause hab ich das dann gegoogelt und es ist quasi dasselbe wie Englisch Lehramt. Ich freu mich schon. Ich mag Englisch. Ich mochte es immer schon und jetzt studiere ich es :D

Aber das ist nicht die einzige Situation, in der ich den Plan ändern muss (nicht nur einmal). Mein Freund und ich wollen im Sommer auf Urlaub fahren. So mit Hotel und Strand und All Inclusive. Luxus halt. 
Plan A: Mexiko. Da gibt es wundervolle Clubs und Strände und es wäre perfekt. Bei mir ist es vom Preislimit echt an der Obergrenze, aber es wäre leistbar gewesen. Also sind wir ins Reisebüro und haben buchen wollen. Nein. Mexiko (wo es übrigens mexikanisches Essen gibt, wie Herr Schatz festgestellt hat) hat nämlich in unserem Sommer Regen- und Sturmzeit. Es könnte natürlich sein, dass es schönes Wetter ist, aber was wenn nicht.. 
Plan B: Dubai. Davon träume ich eigentlich schon seit ich Sex and the City -den 2. Film gesehen habe. Dort waren sie in Abu Dhabi, aber das ist bei meiner Wunschdestination ja egal... Abu Dhabi oder Dubai.. beides wunderschöne Orte. Und einmal in meinem Leben möchte ich zumindest einen von beiden gesehen haben. In Dubai hätten wir das perfekte Hotel gefunden. Also laut Katalog und Internet und so ;) Nur neues Problem: Abgesehen davon, dass uns unsere Freunde und Eltern davon abgeraten haben (was wir schön ignoriert haben wie man das so tut haha), gab es noch etwas, dass uns Dubai vermiest hat. Nämlich ist genau um diese Zeit Ramadan. Heißt, bei Tag nichts essen und trinken. Also wäre man eingeschränkt, wenn man aus dem Hotel in die Stadt fahren würde. Wir sind schon beim Rechnen gewesen, mit der Reisebürofrau (ja, wir sind nämlich ein 2. Mal dahin gefahren), wie viel alles kosten würde. Und sie hat uns einige Dinge empfohlen, die wir unbedingt machen sollten, wenn wir in Dubai sind. Aber dann hat sie uns darauf aufmerksam gemacht, dass eben die Zeit des Ramadan ist und ja.. das wäre einfach nicht gut. Stell dir vor, man ist auf einem Ausflug und es hat 45 Grad. Dann darf man nichts trinken, da kippst du ja aus den Latschen. Ich mit meinem manchmal sehr wackeligen Kreislauf würde das nicht aushalten, denk ich. 
Also ist Dubai damit leider auch gestorben. Die Reisebürofrau hat uns dann noch einen Haufen Kataloge mitgegeben. Spanien und die Kanarischen Inseln, Portugal (+ Madeira), Griechenland, Zypern, Italien ...  = Plan C
Jetzt haben wir viel Lesestoff. Ich will gar nicht wissen, wie viele Kataloge ich jetzt schon gelesen habe. Aber ich freue mich schon auf den Urlaub, obwohl wir noch nicht wissen, wo es hingehen wird und obwohl man meinen könnte, dass wir schon sehr angepisst sind, weil wir schon wieder was Neues suchen müssen. Also ich bin nicht sauer deswegen. Ich will einfach nur, dass es schön wird und ich bin der Meinung, dass man Mexiko und Dubai ja auch nächstes Jahr sehen kann. Zu einer Zeit, wo es nicht regnet und keiner fastet. 
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28. Januar 2014

irgendetwas über enttäuschung und traurigkeit und hass auf alles und jeden und vor allem auf mich selbst

dieses Leben - manchmal kotzt es mich einfach nur an. Und ich kann es dann auch nicht mehr schön reden. 
Gerade läuft fast alles schief, was nur irgendwie daneben gehen kann. 


Angefangen mit der Uni. Seit längerem schon weiß ich, dass ich dieses Semester nicht positiv abschließen werde können. Schuld bin ich eigentlich selber. Ich habe mich zwar angestrengt, aber anscheinend nicht genug. So wie ich es immer tue. Ich gebe nicht mein Bestes. Im Nachhinein wird mir das immer klar. Ich bin nicht gut genug für manche Dinge. Und genau das ist immer das, was ich will. 
Der neue Plan ist, ab Oktober Psychologie zu studieren. Dafür muss ich wieder einen Aufnahmetest machen. Juhu. Und was mache ich bis dahin? Eigentlich dachte ich, ich könnte mich für etwas anderes einschreiben, Englisch zum Beispiel. Aber das ist alles nur Blöd und gar nicht so wie ich möchte. Und überhaupt ist es nur eine halbe Sache. Und es beginnt mich jetzt schon zu nerven und ich bin noch nicht einmal mit Publizistik 1. Semester fertig. 
Vielleicht studiere ich auch einfach nichts bis zum Psychologie-Aufnahmetest. Und gehe arbeiten. Aber als was? Ich habe keine Ausbildung. Ich will schon länger arbeiten gehen, Teilzeit. Aber irgendwas mache ich andauernd falsch. Niemand will mich, niemand nimmt mich. Ich bin nicht gut genug. Es ist so demotivierend. Und dann regen sich alle darüber auf, dass ich ihnen auf der Tasche liege. Ich hasse das. Dieses Angewiesen-Sein auf jemanden. Ich will selber Geld verdienen, zumindest ein bisschen. Wieso funktioniert es nicht? Ich kann nur immer weiter versuchen und die Rückschläge ignorieren und versuchen, aus ihnen zu lernen. 
Und was, wenn ich den Aufnahmetest nicht bestehe? Was mache ich dann? Ich habe keinen Plan B. Ich hatte eigentlich noch nie einen Plan B für irgendwas, immer nur vage Ideen für den Fall, dass ich scheitern sollte. 

Ich habe mich gerade fürchterlich mit meinen Eltern gestritten. Ich habe sie lieb, sie sind meine Eltern. Aber manchmal habe ich sie einfach gar nicht lieb. Und gerade jetzt kann ich sie nicht sehen. Es kann schon sein, dass meine Bitte etwas viel war. Aber ich habe nie nach viel gefragt. Ich bin nie davon ausgegangen, dass das, was sie mir geben selbstverständlich ist. Ich versuche, mich aktiv am Familienleben zu beteiligen und versuche, dass unser Leben in unserem Haus schön ist. 
Und wenn man dann einmal gerne etwas hätte. Dann ist die Antwort Nein und man kommt nicht einmal dazu, irgendwelche Vorschläge zu machen. Sie hören mir nicht zu. Es ist, als ob es ihnen egal wäre. Als ob Ich ihnen egal wäre. 

Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll. Mit wem ich reden soll. Es ist nicht so, als wäre ich allein. Aber über viele Dinge kann ich nur mit bestimmten Personen reden. 
Eigentlich gibt es nur einen Mensch, der alles über mich weiß, den ich noch nie angelogen habe und mit dem ich immer reden kann. Aber du wirst nicht erfreut sein, wenn du das hörst, was ich mit meinen Eltern so ordentlich verschissen habe gerade eben. 
Dann gibt es noch 2 andere, meine beste Freundin und meine eine Cousine. Sie wissen auch viel von mir und ich kann fast immer mit ihnen reden. Aber.. ich weiß nicht, ich will nicht schon wieder wie so ein Dauerloser wirken, dem's nur schlecht geht die ganze Zeit. Und wahrscheinlich glaubt jetzt sowieso jeder, dass ich so eine bin, die sich über alles aufregt. Und viele werden sich lustig machen. Glaubt doch, was ihr wollt. Ich fühl mich so, also ende. 
Und ich bin der Meinung, für meine Gefühlslage gibt es einen Grund. Einen, der nicht lächerlich ist. 
Bis letzten Donnerstag war es sogar noch um einiges schlimmer. Da habe ich nämlich befürchtet, dass etwas passiert ist, was dann aber zum Glück doch nicht so war. Und deswegen habe ich mich glaube ich fast einen ganzen Monat verrückt gemacht. no more comment about that

ich weiß grad nicht, wie ich diesen Post aufhören soll. Nur negatives Gelaber darüber, wie kacke meine Leben im Moment ist. Das will eigentlich eh keiner lesen glaube ich. Deswegen werde ich mich jetzt wieder auf die eine Sache konzentrieren, die nicht ganz so falsch läuft bei mir.
Ich werde jetzt ganz ausgiebig von DIR träumen.
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23. Januar 2014

eine kühle Nacht voll Wärme


Der Mond leuchtete hell durch die Glasfront. Der ganze Raum wurde in sein silbriges Licht getaucht. Keine einzige Wolke. Das Licht erschuf eine düstere Atmosphäre hier drin. Die weißen Wände erschienen kalt und alles wirkte gefühllos. Als blickte man in einen tiefen Abgrund. 
Ich sah hinaus in den Garten. Sah die schwarzen, unheimlichen Schatten der hohen Bäume. Wie sie sich in der leichten Brise bewegten. Langsam und träge. Ohne es zu spüren, wusste ich, dass es kühl draußen war. Ich erschauderte. Ich war alleine in dem großen Haus. Niemand war hier. Und doch war da etwas. Oder jemand. 
Ich stand auf, ließ meinen Chai auf dem Couchtisch stehen und ging zu der Fensterwand. Vor der Glastür blieb ich stehen und legte meine Hände auf die kühle Oberfläche. Ich spürte, dass da draußen etwas war. Etwas oder jemand.
Ich schreckte zurück. Zog meine Finger ruckartig vom Glas. Etwas Eisiges und Unheimliches war dort. Ich wusste es genau. 
Neugierde flammte in mir auf. 
Ich legte meine Hände wieder auf das Glas und drückte die Handflächen dagegen. Mein Atem beschlug die Scheibe. Aufmerksam richtete ich meinen Blick auf die Wiese und die Bäume. Etwas veränderte sich. Eine sonderbare Wärme breitete sich um meine Hände aus. Eine angenehme Wärme. Ich schloss die Augen und lehnte meinen ganzen Körper gegen die Glaswand. 
Ein leises Geräusch drang an meine Ohren. Ich öffnete zwinkernd meine Augen und sah wieder hinaus. Ich blickte direkt in diese Augen. Irgendwie blau, aber irgendwie auch nicht. Der Blick ging tief, tief in mich hinein. Er lächelte kurz und beim nächsten Zwinkern war er verschwunden. Und mit ihm die Wärme. 
Ich machte die Tür auf, in der Hoffnung, dass er und das warme Gefühl wiederkämen. Zu mir hereinkämen. Aber draußen war nichts außer dieselbe unheimliche Kälte von vorhin. Der Wind fuhr durch meine Haare. Ich konnte nicht weg, ich stand einfach da. In der Tür. Hinter mir ein leeres, einsames, kaltes Haus. Vor mir ein dunkler, silbergrauer Garten voller Schatten. 
Ich stand einfach nur da und ließ meinen Blick wandern. Die Zeit verstrich. Ich sah hinauf in den Himmel. Sah den Mond leuchten und fragte mich, ob er zurückschaute. 
Es wurde dunkler. Das silberne Licht des Mondes verschwand immer mehr. Düsterkeit legte sich immer mehr über die Welt. 
Als der Mond die Wipfel der alten Bäume berührte, regte sich etwas zwischen ihren Schatten. Ein lautes Rascheln. Stampfen. Vibrationen, die den Boden erbeben ließen. 
Ein Elefant kam zwischen den Bäumen hervor. Seine Schönheit war unübertroffen. Dunkelgraue Haut, dunkle große Augen. Eine so gütige Ausstrahlung. Und Trauer bemerkte ich. Er sah mich an. Und ich sah ihn an. Von seinem Blick angezogen, ging ich langsam auf ihn zu. Schritt für Schritt. Und wie ich näher kam, bemerkte ich die schwere Kette, die an seinem hinteren linken Bein hing. Er schleifte sie nach und mit jedem Schritt erklang ein Klirren. Ein disharmonisches Geräusch. Ein Ausdruck von Schmerz. Ich hielt die Luft an und blieb mitten auf der dunklen Wiese stehen. Das kühle, feuchte Gras schmiegte sich an meine nackten Füße. 
Der Elefant kam auf mich zu. Langsam, wie in Zeitlupe. Eine Armlänge vor mir blieb er stehen und blickte mir tief in die Seele. Ich verstand nicht, wie jemand so ein besonderes Tier anketten konnte. Wozu? fragte ich mich. 
Ich rang mir ein Lächeln ab, gut gemeint, aber seine Trauer ging auf mich über. Mein Lächeln scheiterte schon bei dem Versuch und ging unter. Ich hob einen Arm und berührte ihn. Ich sah hinauf in seine schönen dunklen Augen. Ich spürte seinen Schmerz. Seine Traurigkeit. Tief in sich drin war er verletzt. Und diese Wunde konnte keiner so schnell heilen. 
Ich ging langsam um ihn herum, zu der Kette. Bloß ein paar Glieder waren von ihr übrig. Als ein Überbleibsel von schlechten Erfahrungen und Erinnerungen hing sie da, lag viel zu fest um sein Bein und verletzte ihn. Eine einzelne Träne rann über meine Wange. Wer tat so etwas? Ich fuhr leicht mit meinen Fingern über die Verletzung. Der Elefant bewegte sich nicht von der Stelle. Als meine Hände die Kette berührten, kalt und hart, eine Fessel, spürte ich eine leichte Vibration. Der Mondlicht wurde reflektiert und auf einmal war es ganz hell. Ich musste die Augen schließen. Und als ich sie wieder öffnete war die Kette verschwunden. 
Wunder. 
Der Elefant drehte sich zu mir herum und sah mich an. Er strahlte Dankbarkeit und Wärme aus. Seine innere Ruhe ließ mich erzittern. Ich legte beide Hände auf seine dunkle graue Haut und atmete die kühle Nachtluft ein. Wärme erfüllte mich. Dieselbe Wärme von vorhin. Diese Augen blitzten in meinen Gedanken auf. Sein Lächeln. 

Der Elefant begann zu verschwimmen. Ich musste ein paar mal zwinkern, aber es war keine Einbildung. Er verschwamm. Seine Umrisse wurden unklar. Unscharf. 
Der Elefant verwandelte sich. 
Verwandelte sich in einen Tiger. Einen weißen Tiger. Wildheit lag in seinem Blick. Macht. Energie. 
Etwas Bedrohliches ging von ihm aus. Ich wich ein paar Schritte zurück. Sein Blick verfolgte mich. Sein Körper starr vor Anspannung. Jeden Moment begann sein Angriff. Unberechenbar. 
Ohne jegliches Nachdenken drehte ich mich um und rannte davon. Zum Haus, die drei Stufen hinauf, durch die Tür. Mit einem hellen Knall warf ich sie hinter mir zu.
Langsam drahte ich mich um. Angst durchzuckte mich. Der Tiger stand noch genau da, wo er aufgetaucht war. Keinen Grashalm hatte er umgeknickt. Er starrte zu mir. Und ich starrte zu ihm. Nichts rührte sich. Keiner von uns beiden wagte, sich zu bewegen. 
Sekunden des Schweigens. Ein innerer Kampf. Wer war stärker? Willensstärke. Kraft. Eigenschaften, die ich nicht besitze. Ich konnte dieses Anstarren nicht für mich entscheiden. 
Der Tiger triumphierte. Er stolzierte in der Wiese herum. Sein helles Fell leuchtete in der Dunkelheit. Gefahr ging von ihm aus. Aber eine schön anzusehende Gefahr. 
Ein Rascheln erklang von den Bäumen. Blitzartig legte er sich auf die Lauer, den Körper nah an den Boden geschmiegt. Geschmeidig schlich er sich heran.
Ein Vogel flog heraus. Zwitschern. Er flog auf den Tiger zu, umkreiste ihn, spielerisch. Der Tiger sprang hoch, versuchte ihn zu fangen. Doch seine Pfoten konnten den flinken Vogel nicht erwischen. Noch einmal kreiste er über dem Jäger, bevor er im schwarzen Nachthimmel verschwand. 
Ich sah den beiden zu. Beobachtete durch die Glaswand, wie der Tiger dem Vogel nachsah, bis man ihn schon längst nicht mehr erkennen konnte. 
Meine Hände lagen auf dem angenehm kühlen Glas. 
Als hätte der Tiger sich wieder an mich erinnert, drehte er sich um und lief auf mich zu. Knapp vor mir blieb er stehen. Ich konnte mich nicht bewegen. Nur die dünne Glaswand trennte uns voneinander. 
Er hob eine Pfote und legte sie auf das Glas. In seinem Blick lag eine seltene Güte und Fürsorglichkeit. So etwas wie Liebe. 
Er war nicht nur gefährlich. Ich erkannte, dass er weit mehr war als das. Mehr als Kraft und Macht und Gefahr. 
Ich verspürte wieder diese Wärme. Wie vorhin. Ich dachte an diese Augen, an ihre Klarheit. Und an sein Lächeln. Und im nächsten Moment war es wieder weg. Der Tiger ließ seine Pfote wieder sinken und die Wärme verschwand.
Ich nahm meine Hände vom Glas.
Wir standen uns gegenüber und sahen uns an. Er warf mir einen Blick voller Zuneigung zu, machte kehrt und ging. Mitten auf der Wiese ließ er sich nieder. 
Ich folgte ihm, wie in Trance. Mein Kleid flatterte um meine Beine und mein Haar zerzauste vom Wind. 
Der Tiger begann zu verschwimmen und verschwand. Langsam, aber irgendwann war er nicht mehr da. Ich war allein. Niemand war mehr da. 
Ich spürte, dass gleich etwas geschehen würde. Ich begann zu zittern. Angst durchfuhr mich. Kälte kam auf. Es war wieder wie am Beginn dieser seltsamen Nacht. Unheimlich. Düster. 
Ich konnte mich nicht bewegen. Der Wind rauschte durch die Bäume und flüsterte mir Dinge zu. Meine Gedanken erschufen einen Abgrund in mir, der mich und meine ganze Welt, alles, in sich zog. Nichts konnte entkommen. 
Ich schloss meine Augen. Ganz fest. Vielleicht würde es ja so aufhören.

Mit einem Mal spürte ich starke Arme, die mich hielten. Eine Umarmung. Wärme ging von ihr aus. Sie vertrieb die Dunkelheit um mich herum und die Schatten in meinen Gedanken. Ich atmete einen neuen Duft ein. Kurz öffnete ich meine Augen und erblickte ihn. Diese Augen, die mir nicht aus den Gedanken wollten. Seine Augen. Sein Lächeln. Seine Wärme. 
Er ist alles, was ich jetzt brauche. 
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