14. Juli 2013

neues Leben

Gestern haben wir hier am Campingplatz eine kleine Katze gefunden. Sie ist so süß. 
Wir haben sie auf die Küchenwaage gesetzt. Sie wiegt irgendwas zwischen 300 und 400 Gramm. Wir schätzen sie auf 4 Wochen. 
Sie ist so süß. Und so klein. Zerbrechlich. Jedes Mal, wenn ich sie hochnehme habe ich Angst, dass ich ihr weh tue oder ihr die Knochen breche, wenn ich sie kuschle. 
Ihr Fell ist so weich. Wenn man sie berührt fühlt es sich an wie ein Flauschekissen. 
Ihre Pfoten sind so winzig. Wenn ich auf dem Boden sitze und sie auf mir herumklettert spürt man nur, dass ihre kleinen Pfötchen auf einem herumtapsen. Sie ist so leicht, man merkt nicht, wenn sie auf der Schulter sitzt.
Neugierde. Abenteuerlust. Zutraulichkeit. 
Vorhin ist sie auf meinem Bauch gelegen und hat geschnurrt, vielleicht auch kurz geschlafen. Ihre Stimme ist so niedlich. Total hell und leise, wie ein Fiepsen. Ihr Miauen ist ein Geräusch, das du noch nie gehört hast. Sie klingt so hilflos.
Am Anfang hat sie nicht gefressen oder getrunken, aber jetzt geht es ihr gut. Sie hat ihre Babykatzenmilch und ihr Futter. Sie geht immer unter den Wohnwagen auf die Toilette. 
Sie ist so winzig. 
Gestern abend ist sie auf dem Tisch herumgelaufen. Sie hat alles beschnuppert, die Teller, Biergläser, Kerzen, Kaffeetassen, alles. Alles neue Eindrücke. Neue Erfahrungen. 
Die Leute hier auf dem Campingplatz sind alle total entzückt von ihr. Alle kommen schauen und wollen sie streicheln. Ich verstehe es. Sie ist zu süß. 
Wir haben sie Iria getauft (ich weiß nicht, wer auf die Idee kam). So wie den Ort hier. 
Hier gibt es viele Katzen und nicht viele Leute kümmern sich um sie. Die Touristen, ja. Alle, die hier Urlaub machen, sind (meistens) begeistert von den Katzen. Vor allem von den kleinen. Aber sie sind doch Arbeit und Zeit, die man investieren muss. 
In meinen Augen ist Iria ein Geschenk, wie jede andere Katze. Sie alle sind so intelligent und klug. Jedem zaubern sie ein Lächeln ins Gesicht. Sie ist neues Leben, das man hüten und beschützen und zulassen soll. Jeder soll eine Chance haben, sein Leben zu leben.
Jedes Mal, wenn ich Iria anschaue, sehe ich so eine Aufgewecktheit und es macht mich glücklich, zu sehen, wie sie herumtorkelt und die Welt erkundet. Wie sie mit ihren winzigen Pfoten jeden Zentimeter Boden abtapst. Wie ein einfaches Wasserglas etwas ganz Besonderes sein kann. 
Sie ist so verspielt. Gerade hat sie versucht, an meinem Bein hochzuklettern und hat dabei meine Zehen mit ihrem kurzen Schwanz gekitzelt. Gestern abend ist sie auf dem Laptop gesessen und ist auf den Tasten herumgehopst. Heraus kam etwas wie 
whhghhhhh JJUJkkkkkkkkkkkööäääößß09899999
So süß. 
Einfach so süß, zu sehen, wie alles, das für mich normal und alltäglich ist, für sie so außergewöhnlich ist. 







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen